Das OK des Bücherfestes 2016 bedankt sich ganz herzlich bei allen Autoren, Gästen, Sponsoren und vor allem den Besuchern. Es freut uns, dass wir mit Sprache, Literatur und schriftlicher Kultur so viele Menschen erreichen durften.
Ein Buch ist etwas Besonderes. Es freut einen, wenn es noch ganz neu ist, glänzt und jede Seite sich öffnet, als gäbe sie ein Geheimnis preis. Und wenn der Einband dann allmählich etwas abgegriffen ist, der hässliche Kaffeefleck uns an den plötzlichen Windstoss in den Dünen von Jütland erinnert und wir einzelne Stellen vom mehrmaligen Lesen fast auswendig können, dann ist es nicht mehr bloss ein Gegenstand. Ein gutes Buch wird zum Schatz oder, wie es ein intelligenter Mensch einst formuliert hat, es wird zum Freund, der uns über Jahre hinweg begleitet und für uns da ist, wenn wir ihn brauchen.
Ich freue mich sehr, dass wir diesen Freund und die Literatur am 1. Frauenfelder Bücherfest für einmal feiern können. An drei Tagen im Mai treffen wir Autorinnen und Autoren, die wir erst kürzlich entdeckt haben oder die uns schon seit Jahren spannende Lesestunden und angeregende Diskussionen schenken. Wir hören sie lesen, miteinander diskutieren und lernen sie kennen.
Ich danke Buchhändlerin Marianne Sax mit ihren erstklassigen Kontakten in die Schweizer Literaturszene, die für das Programm verantwortlich zeichnet, sowie dem ganzen OK und allen Helfern und Förderern herzlich für ihren Einsatz fürs Buch, sein Fest und die Schweizer Literatur. Ich bin auch ein bisschen stolz, dass eine solche Veranstaltung in Frauenfeld so breit abgestützt, von Personen aus Privatwirtschaft, gemeinnützigen Vereinen sowie städtischen und kantonalen Behörden gemeinsam organisiert wird.
Drei anregende Tage wünscht Anders Stokholm, Stadtpräsident Frauenfeld
Rathaus Frauenfeld
Eintritt Fr. 10.– (gültig für den ganzen Abend)
Stadtpräsident Anders Stokholm eröffnet das 1. Frauenfelder Bücherfest.
Literaturwissenschafter und Autor Thomas Strässle spricht zur «Gier nach Geschichten».
Das Orchester der Kantonsschule Frauenfeld musiziert unter der Leitung von Robert Matti und Katja Hess.
Im Anschluss an die Eröffnung, vor den Lesungen,
offeriert die Stadt Frauenfeld einen Apéro riche.
Rathaus Frauenfeld
Eintritt Fr. 10.– (gültig für den ganzen Abend)
Lukas Bärfuss und Peter Stamm lesen aus ihren neuen Romanen «Hagard» und «Weit über das Land».
Luzia Stettler, Literaturredaktorin Radio SRF, moderiert.
Rathaus Frauenfeld
Eintritt Fr. 10.– (gültig für den ganzen Abend)
Welche Rolle spielt die Literatur in der Gesellschaft?
Sollen sich Autoren zur Politik äussern?
Luzia Stettler diskutiert mit Lukas Bärfuss und Peter Stamm über ihre kontroversen Äusserungen in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung bzw. im Tages-Anzeiger.
Festivalzentrum Zum Goldenen Becher
Eintritt frei
«El mundo de los libros» (Die Welt der Bücher) – eine öffentliche Diskussion auf Spanisch, moderiert von Elvia Schärer.
Festivalzentrum Zum Goldenen Becher
Eintritt frei
Meral Kureyshi, Autorin von «Elefanten im Garten», unterhält sich bei Tee und Kaffee mit den Leserinnen und Lesern ihres Buches. Mit dabei ist Erwin Künzli, Verleger des Limmat Verlages und Lektor des Buches.
Lesung mit Meral Kureyshi gleichentags um 17.00 Uhr in der Kantonsbibliothek (siehe Seite 6)
Theaterwerkstatt Gleis 5
Eintritt Fr. 10.–, Kinder Fr. 5.–
Lorenz Pauli erzählt, spielt und singt Geschichten für Kinder von 3 bis 8 Jahren. Vorsicht: Auch Erwachsene brauchen starke Lachmuskeln, um eine Stunde mit Pauli bei guter Gesundheit zu überstehen.
Museum für Archäologie, 3. Stock
Eintritt Fr. 10.–
Miek Zwamborn liest und erzählt aus ihrem Roman «Wir treffen uns am Ende der Welt» über das Wandern, die Freundschaft und den Trost der Steine. Moderation Dirk Vaihinger, Nagel & Kimche Verlag.
Kantonsbibliothek, Lesesaal
Eintritt Fr. 10.–
Meral Kureyshi liest aus dem Buch, das ganz Frauenfeld gelesen hat: «Elefanten im Garten». Neue Aspekte des Romans werden sich bei der Lesung auftun. Moderation Erwin Künzli, Limmat Verlag.
Kantonsbibliothek, Lesesaal
Eintritt Fr. 10.–
Rolf Lappert liest aus seinem Roman «Über den Winter». Es geht um die Kälte, wenn in Hamburg die Innenalster zufriert, und darum, was geschehen kann, wenn eine Mutter ihre Kinder mit eisigen Grundsätzen erzieht. Moderation Dirk Vaihinger, Nagel & Kimche Verlag.
Dreiegg Bar
Eintritt Fr. 10.–
Hier wird’s heiss: Julia Knapp und Beata Sievi präsentieren Texte aus drei Jahrhunderten: «In Flagranti. Erotische Literatur im Abendkleid».
Kaff
Eintritt Fr. 10.–
Andy Strauss ist ein junger Wilder der deutschen Gegenwartsliteratur. Seit zehn Jahren steht er auch als Spoken Word Künstler auf der Bühne. «Friss Chaos, Ordnung» heisst sein neues Buch.
Kaff
Eintritt frei
Ausgelesen! Jetzt wird getanzt zur Musik der DJs Quasi-Monomischer und Slivovitz Popova Soundsystem. Party für Bücherfreundinnen und Festbrüder.
Pavillon Murg-Auen-Park
Eintritt Fr. 10.–
Jon Mathieu erkundet in seinem neuen Buch «Die Alpen – Raum, Kultur, Geschichte» den europäischen Alpenraum aus historischer Perspektive. Er befasst sich mit Umwelt und Kultur, Wirtschaft, Gesellschaft und Politik in den alpinen Ländern von der Frühzeit bis in die
Gegenwart.
Der SAC Thurgau serviert dazu frisches Brot und Käse
aus dem Etzlital.
Treffpunkt beim Pavillon Murg-Auen-Park
Eintritt Fr. 10.– Erwachsene / Fr. 5.– Kinder
Felix Immler zeigt, was mit dem richtigen Messer, einem guten Sachbuch («Werken mit dem Taschenmesser») und etwas handwerklichem Geschick alles entstehen kann. Für Kinder in Begleitung. Messer werden zur Verfügung gestellt. Es gibt ein Sackmesser zu gewinnen.
Anmeldung erforderlich. Bücherladen Marianne Sax,
052 721 66 77.
Cinema Luna
Eintritt Fr. 15.–
Cristina Pollina zeigt ihren 50-minütigen Dokumentarfilm «Schreiben auf der Kante», in dem sie Arno Camenisch nach New York und in seinen Heimatort Tavanasa in die Surselva begleitet. Danach liest der Autor aus seinem neuen Roman «Die Kur» über die Liebe und den Tod.
Thomas Strässle lehrt Neuere deutsche und vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Zürich und leitet das transdisziplinäre Y Institut an der Hochschule der Künste Bern. Ausserdem ist er Präsident der Max Frisch-Stiftung an der ETH, Mitglied im Kritikerteam des Literaturclubs des Schweizer Fernsehens und war Jurymitglied des Schweizer Buchpreises. Im Hanser Verlag sind von ihm zuletzt «Salz» (2009) und «Gelassenheit» (2013) erschienen.
Peter Stamm, geboren 1963, studierte einige Semester Anglistik, Psychologie und Psychopathologie und übte verschiedene Berufe aus, u.a. in Paris und New York. Er lebt in Winterthur. Seit 1990 arbeitet Stamm als freier Autor. Seit seinem Romandebüt «Agnes» 1998 sind von ihm Romane, Erzählungen und Theaterstücke erschienen. Im Februar 2016 ist der neue Roman «Weit über das Land» herausgekommen.
Der 1971 geborene Lukas Bärfuss lebt als Schriftsteller in Zürich. Er schreibt Romane («Hundert Tage», «Koala»), Theaterstücke («Die sexuellen Neurosen unserer Eltern», «Alices Reise in die Schweiz») und Essays («Stil und Moral»). Seine Werke wurden zuletzt mit dem Berliner Literaturpreis 2013 und dem Schweizer Buchpreis 2014 ausgezeichnet. Im Mai 2016 erscheint der Roman «Hagard». Bärfuss ist Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung.
Meral Kureyshi, geboren 1983 in Prizren, lebt seit 1992 in Bern. Nach Abschluss des Studiums am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel gründete sie das Lyrikatelier in Bern. Ihr erster Roman «Elefanten im Garten» wurde 2015 für den Schweizer Buchpreis nominiert. Seit Februar 2016 haben in der breit angelegten Aktion «Frauenfeld liest ein Buch» zahlreiche Frauenfelder Schulklassen, Lesezirkel und Privatpersonen das Buch auf das Bücherfest hin gelesen.
Lorenz Pauli kam 1967 zur Welt. Er quälte sich durch eine Banklehre und besuchte danach das Kindergarten-seminar Marzili in Bern. Während 25 Jahren arbeitete er als Kindergärtner in Zollikofen. Seit 2014 ist er freier Schriftsteller und Erzähler. Seine Geschichten, Hörspiele und Liedertexte schreibt er für Kinder zwischen vier und elf Jahren und ihre Erwachsenen. 2016 erschien «Rigo und Rosa» im Atlantis Verlag.
Miek Zwamborn ist 1974 in Südholland geboren. Sie lebte längere Zeit im Engadin und übersetzt seither Arno Camenisch ins Niederländische. Sie ist Dichterin, Schriftstellerin und bildende Künstlerin. Zwamborn lebt und arbeitet heute in Amsterdam. «Wir sehen uns am Ende der Welt» ist ihr erster Roman, der in deutscher Sprache erscheint.
Rolf Lappert wurde 1958 in Zürich geboren und lebt in der Schweiz. Er absolvierte eine Ausbildung zum Grafiker, war Mitbegründer eines Jazz-Clubs und arbeitete als Drehbuchautor. 2008 erschien bei Hanser der Roman «Nach Hause schwimmen», der mit dem Schweizer Buchpreis ausgezeichnet wurde. Der Roman «Über den Winter» war 2015 auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis.
Die Literaturwissenschaftlerin Julia Knapp und die Modedesignerin Beata Sievi bilden das Duo «In Flagranti. Erotische Literatur im Abendkleid». Die beiden Frauen aus den Bereichen Mode und Literatur bieten Veranstaltungen, die Geist und Eros vereinen. Lesungen aus dem Kanon der erotischen Literatur, lebendig interpretiert und in entsprechend elegant-aufreizender Mode dargeboten.
Andy Strauss agiert seit 10 Jahren als sympathischer Chaot auf den verschiedensten Bühnen der Welt. Als Schriftsteller hat er neun Bücher («Kuck dir die Tiere an, wie glücklich die immer sind», «Friss Chaos, Ordnung») veröffentlicht, als Poetry Slammer etliche Preise gewonnen und als Theaterregisseur eigentlich nur Unsinn gemacht.
Jon Mathieu ist Geschichtsprofessor an der Universität Luzern und Forschungsrat im Schweizerischen Nationalfonds. Er hat mehrfach über die Alpen und die Berge allgemein publiziert. Für seine Forschungen wurde er mit dem King Albert I. Mountain Award ausgezeichnet.
Felix Immler ist 1974 in St. Gallen geboren. Er ist ausgebildeter Maschinenmechaniker, Sozialarbeiter und Naturpädagoge und leitet seit über zehn Jahren natur- und erlebnispädagogische Workshops im Erlebnisgarten Buchhorn. Heute ist er für Victorinox tätig. Von Felix Immler sind im AT-Verlag die Bücher «Werken mit dem Taschenmesser» und «Outdoor mit dem Taschenmesser» erschienen.
Arno Camenisch, 1978 im Kanton Graubünden geboren, schreibt auf Deutsch und Rätoromanisch («Sez Ner», «Fred und Franz»). Er verbrachte drei Jahre in Madrid und studierte ab 2007 am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel, wo er heute lebt. Er ist Mitglied des Spoken-Word-Ensembles «Bern ist überall».
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